Paris - Nach ihrem Fehlschlag Mitte Juli wird die europäische Trägerrakete Ariane-5 bis Ende November nicht mehr starten. Für den nächsten geplanten Starttermin bedeute dies einen Aufschub um zwei Monate, teilte die Betreibergesellschaft Arianespace am Dienstag in Paris mit. "Dies ist die Zeit, die wir brauchen, um unseren Aktionsplan zur technischen Verbesserung der Rakete umzusetzen", sagte ein Sprecher des Unternehmens. Durch einen Defekt in der Endstufe der Ariane-5 waren Mitte Juli zwei Nachrichten-Satelliten auf eine falsche Umlaufbahn gebracht worden. Betroffen waren ein japanischer Direktfunksatellit und das europäische Vorzeigeprojekt "Artemis", der modernste Nachrichtensatellit, den die Europäische Weltraumorganisation ESA je gebaut hat. Während der japanische Satellit als verloren gilt, kreist der 818 Mill. Euro (11,26 Mrd. S) teure "Artemis" derzeit in 31.000 Kilometern Höhe um die Erde und soll noch auf die ursprünglich geplante Position gebracht werden. Nach Angaben des Artemis-Projektleiters Gotthard Oppenhäuser soll im Oktober mit Hilfe der elektrischen Triebwerke das Manöver gestartet werden, um den Satelliten auf eine geostationäre Position in 36.000 Kilometern Höhe zu bringen. Das Manöver werde sich voraussichtlich bis zum März hinziehen; damit träfe der Satellit rund acht Monate später als vorgesehen auf seiner Zielposition ein. Zudem werde der Satellit nicht mehr genügend Treibstoff für die geplante Lebensdauer von zehn Jahren haben, sondern voraussichtlich nur noch etwa fünf Jahre in Betrieb bleiben können, sagte Oppenhäuser. "Artemis" soll als Relaisstation dienen und unter anderem die Laser-Kommunikation erproben. (APA)