Ramallah - Palästinenserpräsident Yasser Arafat will bereits "in den nächsten Tagen" mit radikalen Palästinensern ein Bündnis gegen Israel schmieden. Dazu werde er unter anderem mit den Anführern der radikal-islamischen Hamas und der Organisation Islamischer Jihad zusammentreffen, sagte Informationsminister Yasser Abed Rabbo. Bei dem Treffen sollen demnach Fragen der Sicherheit, der Politik und der Wirtschaft besprochen werden. Ein Hamas-Sprecher bezeichnete den Vorschlag Arafats in einer ersten Reaktion als "positiv". Der Anführer des Islamischen Jihad, Mohammad el Hindi, rief zu "höchsten Anstrengungen auf, um das palästinensische Volk für die Fortsetzung der Intifada und die Verstärkung des Kampfes zu einigen". "Regierung der nationalen Einheit" Für die Bildung einer palästinensischen "Regierung der nationalen Einheit" unter Einschluss der gegen den Nahost-Friedensprozess kämpfenden radikalen Organisationen Hamas und Jihad sucht Präsident Arafat auch Rückendeckung bei Jordanien und Syrien. Arafat ist nach Angaben eines seiner Berater vom syrischen Präsidenten Bashar el Assad nach Damaskus eingeladen worden. Assads Vater hatte mit Arafat gebrochen, nachdem dieser 1993 das Grundlagenabkommen mit den Israelis geschlossen hatte, das der syrischen Forderung nach einem umfassenden Nahost-Abkommen zuwiderlief. Arafats Stellvertreter Mahmud Abbas (Abu Mazen) war am Dienstag zu Gesprächen in Damaskus. Arafat hielt sich am Mittwoch nach einem Besuch in der jordanischen Hauptstadt Amman in Ramallah im Westjordanland auf, dem Sitz des palästinensischen Legislativrates. Es wurde erwartet, dass das Parlament über die Bildung einer Allparteienregierung diskutieren würde. Bush bestätigt US-Engagement im Nahost-Friedensprozess US-Präsident George W. Bush verteidigte in einem Schreiben an seinen ägyptischen Kollegen Hosni Mubarak die amerikanische Nahostpolitik gegen Vorwürfe der Zurückhaltung. "Wir sind immer noch sehr engagiert im Friedensprozess", sagte Bush in Crawford. Der Frieden in Nahost sei eine "wichtige Priorität" seiner Außenpolitik. Der israelische Außenminister Peres befürwortete Fernsehberichten zufolge die "unverzügliche Räumung" der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen. Mit Regierungschef Ariel Sharon habe Peres vor einer Woche über die Siedlungsfrage diskutiert, hieß es im israelischen Fernsehen. Ein Sprecher des Außenministeriums wollte die Äußerung nicht kommentieren. Peres wisse aber, dass es im Parlament keine Mehrheit für die Räumung "auch nur einer einzigen Siedlung" gebe. (APA/AP)