San Francisco - Die umstrittene Online-Musiktauschbörse Napster soll wegen Urheberrechts-Verletzung zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt werden. Dies hat der amerikanische Verband der Plattenindustrie (Recording Industry Association of America/RIAA) jetzt von einem Bezirksgericht in San Francisco gefordert. Nach US-Medienberichten ersucht der Verband die Richterin Marilyn Patel, ein schnelles Urteil zu fällen.
Der Industrieverband, der einen möglicherweise langwierigen Prozess mit der Musiktauschbörse vermeiden will, behauptet, dass Napster bewusst das Copyright verletzt und von dem kostenlosen Austausch der Musikstücke finanziell profitiert habe. Die Musikindustrie hat eine Anhörung für den 1. Oktober beantragt.
"Illegal"
Richterin Patel hatte die Tauschgeschäfte der Musikbörse im vergangenen Jahr für illegal erklärt. Nach ihrem Urteil darf Napster erst wieder den Betrieb aufnehmen, wenn sichergestellt ist, dass urheberrechtlich geschützte Musiktitel aus dem Angebot zu 100 Prozent herausgefiltert werden. Napster hatte Anfang Juli das Musikangebot selbst vom Netz genommen, um nach eigenen Angaben eine neue Filter-Software zu installieren. Mitte Juli erlaubte ein Berufungsgericht dem Unternehmen, seinen Online-Service wieder aufzunehmen. Noch in diesem Sommer will Napster seinen neuen kostenpflichtigen Mitgliederservice testen. (APA/dpa)