Kosovo
Mazedonien: Mindestens zehn tote Soldaten bei UCK-Angriff
Regierungssprecher: "Offensive der Rebellen"
Skopje - Bei einem Angriff albanischer Rebellen im Norden Mazedoniens sind am Mittwoch nach ersten Informationen mindestens zehn Regierungssoldaten getötet worden. Drei weitere wurden verletzt. Regierungssprecher Antonio Milososki sprach in Ohrid, wo die Friedensverhandlungen der slawischen und albanischen Parteien stattfinden, von einer "Offensive der Rebellen". Die Zufahrtswege nach Tetovo seien abgeriegelt worden.
Die Regierungssoldaten waren bei der Ortschaft Grupcin in einen Hinterhalt der Rebellen geraten. Wie aus Militärquellen verlautete, sind weiter heftige Gefechte bei dem rund dreißig Kilometer westlich der Hauptstadt gelegenen Dorf im Gang. Es sei zu befürchten, dass eine endgültige Opferbilanz höher sein werde, hieß es. Die UCK-Rebellen hätten den Armeekonvoi unter anderem mit Panzerabwehrraketen vom russischen Typ "Solja" angegriffen.
Militär: Auf Angriffe der Rebellen reagiert
Augenzeugen berichteten, Armeehubschrauber hätten UCK-Stellungen entlang der Hauptverbindung zwischen Skopje und Tetovo angegriffen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, das Militär habe auf Angriffe der Rebellen reagiert. In der Nacht war es zu UCK-Attacken im Raum Tetovo und in der Umgebung von Kumanovo gekommen. Am Dienstag hatten die mazedonischen Sicherheitskräfte fünf UCK-Angehörige, darunter einen Rebellen-Kommandanten, getötet. Die UCK hat am Dienstag fünf mazedonische Zivilisten nahe Tetovo entführt.
Der NATO-Sondergesandte Peter Feith, der sich am Dienstag in Ohrid einfand, hat von der mazedonischen Regierung eine Amnestie für die Albanerrebellen verlangt. Ernste Einwände erhob dagegen der Mazedonien-Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Hannes Swoboda. "Der Vorschlag des NATO-Gesandten Feith, jenen UCK-Angehörigen eine Amnestie anzubieten, die freiwillig ihre Waffen abgeben, ist nur dann akzeptabel, wenn jene Terroristen, die dies nicht tun, auch wirklich der Strafverfolgung ausgesetzt werden", erklärte Swoboda am Mittwoch.
Die "Einseitigkeit und Naivität der NATO-Politik in Mazedonien, die die Aggressivität der albanischen bewaffneten Gruppen auf dem Balkan nicht erkennen will", müsse nun ihr Ende finden, forderte Swoboda. (APA/dpa)