Berlin - Umweltschützer wollen den bedrohten heimischen Schweinswal in der Nord- und Ostsee retten. Allein in der zentralen und südlichen Nordsee verendeten pro Jahr nach Schätzungen etwa 7.500 dieser "Kleinen Tümmler", die die einzigen Wattenmeerbewohner unter den Walen sind, sagte der Geschäftsführer der Umweltorganisation WWF Deutschland, Georg Schwede, am Mittwoch in Berlin. Der WWF (World Wide Fund for Nature) forderte das Engagement der deutschen Regierung innerhalb der EU, um Schutzzonen für den kleinen Wal einzurichten und mit neuen Fischereimethoden die ungewollten Beifänge in Fischernetzen zu senken. Die Schweinswale verheddern sich nach Angaben des WWF in den dünnen Stellnetzen der dänischen, britischen und schwedischen Fischer, ertrinken oder verletzen sich schwer, und werden dann als ungewollter Beifang über Bord geworfen. Nach der jüngsten Erhebung im Jahr 1994 wurde die Zahl der nur eineinhalb Meter langen Schweinswale in der Nord- und Ostsee auf etwa 300.000 geschätzt. Davon lebt der überwiegende Teil in der Nordsee. Die Dichte der Populationen ist aber je nach Gebiet sehr unterschiedlich. (APA/dpa)