Skopje/Tetovo - Die Krise in Mazedonien hat sich am Mittwoch gefährlich zugespitzt, nachdem albanische Rebellen der "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) mindestens zehn Regierungssoldaten in einem Hinterhalt getötet haben. Augenzeugen berichteten aus Tetovo, der zweitgrößten Stadt des Landes, von Straßenkämpfen und dem Vorrücken der UCK-Kämpfer in das Stadtzentrum. Bei den Angriffen der Rebellen ist ein Mann getötet, ein dreijähriges Mädchen und ihr Vater verletzt worden, gab das örtliche Krankenhaus Mittwochabend bekannt. Die Lage in der Stadt war am Abend sehr gespannt, nachdem die Rebellen auch zwei Mazedonier aus einem Bus verschleppt hatten. Die Straßen waren menschenleer. Das Innenministerium verlängerte die Ausgangssperre um zwei Stunden auf eine Zeit zwischen 21.00 Uhr abends und 5.00 Uhr morgens. Proteste in Skopje In der mazedonischen Hauptstadt Skopje ist es am Mittwochabend zu Zusammenstößen zwischen Hunderten von aufgebrachten slawischen Mazedoniern und der Polizei gekommen. Die Demonstranten versuchten, in von der Polizei geschützte Regierungsgebäude einzudringen. Vor dem Parlament versammelten sich mehr als 1000 Protestierer. Einige Demonstranten versuchten auch, in ein Krankenhaus einzudringen, in dem verletzte Rebellen vermutet wurden. Anlass der Demonstrationen war ein Überfall der albanischen UCK- Rebellen auf einen Militärkonvoi am Vormittag, bei dem zehn Reservisten getötet wurden. Gewalttätige Auseinandersetzungen in Prilep Ausschreitungen gab es zudem in der Stadt Prilep, über die eine Ausgangssperre verhängt worden war. Die Polizei berichtete, eine Moschee und Geschäfte von albanischstämmigen Mazedoniern in der Stadt seien in Brand gesteckt worden. Zudem seien Demonstranten in Bussen in die Hauptstadt Skopje unterwegs. (APA/dpa)