Ohrid/Skopje - Die slawischen und albanischen Konfliktparteien in Mazedonien haben sich in Ohrid auf die Unterzeichnung eines Friedensvertrags in der nächsten Woche geeinigt. Dies teilte am Mittwochabend der EU-Sonderbeauftragte Francois Leotard in Ohrid mit. Die Unterzeichnung solle am 13. August in Skopje stattfinden, sagte Leotard. Das Abkommen ist Voraussetzung für die Entsendung von NATO-Truppen, die die freiwillige Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen überwachen sollen. Die Entscheidung der stärksten slawischen Regierungspartei, sich aus den Verhandlungen zurückzuziehen, hatte in den vergangenen Stunden den Druck auf die albanischen Parteien am Mittwoch verstärkt, das Abkommen zu unterzeichnen. Grundlage für Verfassungsänderung Das Abkommen soll die Grundlage für eine Verfassungsänderung bilden, um die Rechte der albanischen Bevölkerungsgruppe in Mazedonien auszuweiten. Die Hoffnungen auf ein Abkommen hatten am Mittwoch einen schweren Rückschlag erlitten, nachdem die albanischen UCK-Rebellen bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi zehn Regierungssoldaten getötet hatten. Am Mittwoch voriger Woche hatten sich die slawischen und albanischen Parteien grundsätzlich auf einen ersten Kompromiss im Sprachenstreit verständigt. Demnach soll Albanisch in Gebieten, in denen die Albaner mindestens ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, als zweite Amtssprache neben Mazedonisch eingeführt werden. Am Sonntag war durch Vermittlung des EU-Repräsentanten Javier Solana ein Kompromiss in der Frage einer Polizeireform erzielt worden. (APA/AP)