Wien - Innerhalb von drei Tagen bei zwei Unfällen insgesamt drei abgebrannte Autos. Sind moderne Kfz Feuerfallen? Die Experten sprechen von Zufall: Autobrände seien heute extrem selten geworden, obwohl "jedes Auto ein Gefahrenguttransport ist", sagt Steffan Kerbl vom ÖAMTC. "In weniger als einem Prozent aller Unfälle kommen Menschen durch Feuer zu Schaden." Der Grund: Große Fortschritte in der Fahrzeugtechnik wie Einspritzvorrichtungen statt brandanfälliger Vergaser. Bei Zusammenstößen schalten sich die Kraftstoffpumpen automatisch ab. Tanks werden aus zähem Kunststoff gefertigt und im stoßsichersten Fahrzeugbereich eingepasst. Die größte Schwachstelle liegt im Motorraum. Funkensprung bei Kurzschluss oder Kabelberührung genügt, um aus einer gebrochenen Leitung austretendes Luft-Kraftstoff-Gemisch zu entzünden. Bei Bränden im Freien dauert es normalerweise Minuten, bis ein Feuer, falls überhaupt, den brisanten Treibstoffvorrat erreicht. Aber in Tunnels brennt selbst schwer entflammbares Material aufgrund der hohen Hitze wie Zunder. ÖAMTC-Experte Kerbl empfiehlt den Einbau eines Feuerlöschsystems, das, wie bei Formel-I-Autos, Brandherde im Motorraum punktgenau bekämpft. Das System sei "bestechend einfach und um rund 5000 Schilling geradezu billig". (DER STANDARD, Print- Ausgabe, 9. 8. 2001)