Afghanistan
Taliban schicken westliche Diplomaten nach Hause
Gespräche zur Befreiung der "Shelter Now"-MitarbeiterInnen erneut gescheitert
Kabul - Das radikal-islamische Taliban-Regime in Afghanistan hat am Donnerstag die westlichen Diplomaten aufgefordert, das Land zu verlassen und die Ermittlungen gegen die acht inhaftierten ausländischen Helfer abzuwarten. Der deutsche Diplomat Helmut Landes wies dies zurück. Er sagte, er und seine Kollegen aus den USA und Australien blieben in der Nähe und bestünden auf einem Treffen mit den acht Helfern der Organisation "Shelter Now", denen christliche Missionierung vorgeworfen wird.
Bei dem dritten Gespräch der Diplomaten im Kabuler "Außenministerium" des international nicht anerkannten Regimes hatte zuvor ein Taliban-Vertreter betont, das Beharren auf der Forderung nach Zugang zu den Inhaftierten könne die Untersuchungen nur komplizierter machen. Er kündigte zugleich an, dass die Visa der Diplomaten nicht über den 21. August hinaus verlängert würden. Sie sollten ins benachbarte Pakistan zurückkehren.
Neben vier Deutschen, zwei Australiern und zwei US-Bürgern waren 16 einheimische Mitarbeiter von Shelter Now am 3. August festgenommen worden. Es wird erwartet, dass die Ausländer nach einer Haftstrafe des Landes verwiesen werden. Ihren 16 afghanischen Kollegen droht dagegen als Höchststrafe die Hinrichtung. (APA/dpa)