Oslo - Mit 46 Jahren ist man zu alt, um noch das Kinderzimmer zu bewohnen. Ein norwegisches Gericht hat nun festgestellt, dass Eltern das Recht zusteht, "Kinder" mit derart vielen Lenzen auf dem Buckel aus dem "Nest" zu werfen. Seit 30 Jahren haben Vater und Sohn im Dorf Surnadal in Nordwest-Norwegen nicht miteinander gesprochen. Der 46-jährige Roland Heggem wollte trotzdem nicht sein Kinderzimmer verlassen. im vergangenen Monat wurde es dem 74-jährigen Vater dann doch zu viel, er wollte den Sohn delogieren. Kein lebenslanges Wohnrecht Die Briefe des Vaters wurden jedoch vom Sohn ignoriert. Diese Woche hat nun ein norwegisches Gericht beschlossen, dass der 46-Jährige kein lebenslängliches Wohnrecht hat, und seine neun Quadratmeter räumen muss, schreibt die Zeitung "Tidens Krav". Die Gemeinde in Surnadal hat bereits ein Haus für Heggem Junior zu Verfügung gestellt. Der Vater freut sich zwar über den Gerichtsbeschluss, ist aber noch nicht ganz davon überzeugt, dass er den widerspenstigen Sohn wirklich permanent los wird: "Ich glaube es erst, wenn er weg ist. Wenn mein Sohn eine Freundin finden könnte, würde es das Problem lösen. Wo er eine Frau finden soll, weiß ich aber nicht." Der Sohn wiederum ist "enttäuscht" - und überlegt, Norwegen als Auswanderer zu verlassen. (APA)