Bühne
Traum vom Tanz ohne Ende
ImPulsTanz 2001 endet am kommenden Sonntag
Wien - Mit der Festivaleigenproduktion Black Honey Drops
von Akemi Takeya, unter der künstlerischen Aufsicht des Butoh-Tänzers Ko Murobushi in Wien entstanden, endet am Sonntag in der Halle G des Museumsquartiers (19.30 und 22.00 Uhr) ImPulsTanz 2001.
Wieder ein Riesenerfolg: Bei der resümierenden Pressekonferenz legten die künstlerischen Leiter Karl Regensburger und Guido Reimitz beachtliche Zahlen vor: Die erwartete Gesamtauslastung der 53 Vorstellungen beträgt 98,5 Prozent; 25.000 Tickets wurden bis jetzt verkauft. Und wenn man noch die Teilnehmer der ImPulsTanz
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Workshops, der Research-Projekte, der Hip*Hop Konferenz und sämtliche Sonderveranstaltungen dazurechnet, kommt man insgesamt auf 60.000 Besucher.
Das beeindruckende Ergebnis zeige, dass Wien sehr wohl eine Tanzstadt ist. Auch die neue Schiene [8:tension], die durchwegs unbekannte Choreographen vorstellte, wurde mit großem Interesse verfolgt. Immerhin schaffen es die Veranstalter, das Gesamtbudget in der Höhe von 47 Millionen Schilling zur Hälfte durch Einnahmen und Sponsoren selbst zu finanzieren. Die Stadt Wien steuert 19 Millionen Schilling, der Bund 4,5 Millionen Schilling bei.
Laut Regensburger plant man in Zukunft eine Kooperation mit dem "Tanzquartier", soll die Halle E des Museumsquartiers während des Jahres von ImPulsTanz für Großproduktionen genutzt werden. "Denn", so Regensburger, "viele der prominenten Kompanien sind im Sommer einfach nicht verfügbar."
Dicht bestückt gibt sich noch das Festivalfinale: Die Compagnie Willi Dorner wiederholt heute in der MQ-Halle G das am Mittwoch uraufgeführte
Threeseconds
, mit dem der Wiener Choreograph seine analytische Betrachtungsweise des Körpers fortsetzt. In Anlehnung an die strukturelle Linguistik zerlegt er Bewegungssätze und formt aus den Einzelteilen Neues. Ein visuell ansprechender Vorgang, den seine außerordentlich flexiblen Tänzerinnen bestens meistern.
Am Samstag lädt Davis Zambrano zu einer Tanz-Talkshow mit Ko Morubushi und Thom Plischke in das Akademietheater (21 Uhr) ein. Und am Sonntag ist Emio Greco mit
Conjunto die Nero
in der MQ-Halle E zu erleben.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10. 8. 2001)