Österreich
Atom-U-Boot Kursk: Russen vom Erfolg der Bergung überzeugt
"Im September ist es heroben" - Über die Ursache des Unglücks wird weiter gerätselt
Den Haag/Moskau - Russische Experten sind überzeugt, dass die Bergung des Atom-U-Boots "Kursk" in der Barentssee planmäßig verlaufen wird. "Wir schaffen es (das Boot) im September nach oben", versicherte am Donnerstag der "Kursk"-Konstrukteur Igor Spassky in Den Haag.
Für den Hebeprozess, der das vor einem Jahr mit 118 Besatzungsmitgliedern gesunkene Boot knapp unter die Wasseroberfläche bringen soll, werden sechs bis acht Stunden veranschlagt. Für die dazu benötigten 26 Drahtseile seien bereits neun Löcher gebohrt worden. "Für zwei weitere erwarten wir heute noch die Bestätigung", erläuterte er vor Journalisten. Dann müsse noch der durch eine schwere Explosion zerstörte Bugteil abgetrennt werden. Mitte September soll der Transport des Rest-Wracks unter einem großen Schwimm-Ponton nach Murmansk beginnen.
Ursachen-Rätsel
Ein Jahr nach dem Untergang des hochmodernen Atom-U-Boots "Kursk" mit 118 Seeleuten an Bord rätselt die russische Regierung nach eigenen Angaben weiter über die Ursache der Katastrophe. Die von Experten als Auslöser ermittelte Fehlzündung eines eigenen Torpedos sei nur eine von drei möglichen Ursachen, sagte der Leiter der Untersuchungskommission, Ilja Klebanow, am Freitag in Moskau.
Auch ein Zusammenstoß mit einem fremden U-Boot und die Explosion einer Unterwassermine würden weiterhin nicht ausgeschlossen, meldete die Agentur Interfax. Das Unglück am 12. August 2000 in der Barentssee hatte keiner der Seeleute überlebt. (APA/dpa)