Tokio - Nach der Affäre um eine tödliche Unfallserie durch geplatzte Reifen schreibt der japanische Bridgestone-Konzern tiefrote Zahlen. Wie das Unternehmen in Tokio mitteilte, betrug der Verlust im ersten Halbjahr 30,1 Mrd. Yen (276 Mill. Euro/3,79 Mrd. S). Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 18,9 Mrd. Yen erwirtschaftet. Der US-Autobauer Ford hatte seit dem vergangenen Jahr Mill. Reifen der Bridgestone-Tochter Firestone zurückgerufen. 6.000 Unfälle durch defekte Reifen Nach Angaben der US-Verkehrssicherheitsbehörde kamen bei 6.000 Unfällen durch geplatzte Firestone-Reifen 203 Menschen ums Leben. Bridgestone weist die Verantwortung für die Unfallserie zurück und wirft Ford Konstruktionsfehler an seinem Geländewagen Explorer vor. Der Verlust sei Folge außerordentlicher Kosten in Höhe von 68,7 Mrd. Yen, erklärte Bridgestone. Der japanische Konzern wurde demnach unter anderem durch die Schließung eines Werkes in Decatur im US-Bundesstaat Illinois sowie die Kosten aus dem Rechtsstreit mit Ford belastet. Für das Gesamtjahr rechnet Bridgestone nach einer bereits im Juni korrigierten Prognose mit einem Gewinn von zehn Mrd. Yen. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit 48 Mrd. Yen für 2001 gerechnet. (APA/AFP)