Wien - Schottische Wissenschafter haben in einer Studie herausgefunden, das im Frühling - speziell im Juni - geborene Frauen ein deutlich höheres Risiko haben, an Anorexie - Magersucht - zu erkranken. Als Erklärung werden nicht-astrologische Faktoren angeboten: Winterliche Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft könnten die Ursache sein. Als Auslöser für die Magersucht wurden bisher vor allem psychische Ursachen angenommen, genannt werden von Experten etwa problematische Familienverhältnisse. Aber neue Untersuchungen lassen biologische Ursachen vermuten, sagte Studienautor John Eagles vom Royal Cornhill Hospital in Aberdeen. Eagles Team untersuchte 446 schottische Mädchen und Frauen, bei denen Anorexie diagnostiziert wurde oder die zwischen 1965 und 1997 unter den Symptomen litten. Verglichen wurden sie mit einer Kontrollgruppe von 5.766 Personen aus der gleichen Region in Schottland. Es zeigte sich, dass Frauen, die in der ersten Hälfte des Jahres geboren wurden, häufiger Anorexie bekamen. Von März bis Juni waren es 13 Prozent mehr, im Juni gar 30 Prozent mehr als der Durchschnitt. Eagle sieht Parallelen mit Untersuchungen, die ein ähnliches Phänomen für Schizophrenie-Patienten feststellten. Auch hier häuften sich die Krankheitsfälle bei Personen, die in den ersten vier Monaten des Jahres geboren wurden. Zusammenhänge mit Grippe- oder Polio-Infektionen während der Schwangerschaft wurden gefunden. (APA/red)