Kaprun - Schnell, aber sicher ist Österreich ein Land der Mountainbiker geworden. 800 Österreicher haben via 200 Vereine die Lizenz zum übersetzten Bergradfahren. In einem Jahr darf Kaprun die WM abhalten, am Wochenende wird generalgeprobt, 1300 Aktive kommen aus fast aller Damen und Herren Länder, Samstag und Sonntag werden je 25.000 Zuseher erwartet. Nicht erwartet werden heimische Erfolge, so weit sind die Österreicher noch nicht. "Klingt nicht nach weiß ich was", sagt denn auch Rudolf Massak, der Generalsekretär des Radsportverbands (ÖRV), wenn er die jüngsten Ergebnisse bespricht. Wie die Plätze 29, 30 und 46 von Peter Presslauer, Robert Kircher und Markus Weber im Cross-Country-Weltcup in Leysin.

Vor ein, zwei Jahren noch hatten die Österreicher oft Mühe, sich überhaupt für ein Weltcuprennen zu qualifizieren. Hinzu kommt, dass einige Talente im Weltcup nicht so sehr auffallen, weil sie dort in der allgemeinen Klasse fahren müssen, im Gegensatz zur WM, wo ein eigener U-23-Bewerb stattfindet. Der wird nächstes Jahr für die WM-Gastgeber interessant, neben Weber könnten sich auch Christoph Soukop und Michael Weiss berechtigte Hoffnungen auf Spitzenplätze machen. Die österreichischen Cross-Country-Damen heißen Birgit Braumann und Bärbel Jungmeier, sie weisen heuer schon einige Weltcup-Platzierungen zwischen 15 und 20 auf.

Die Downhiller nennen Kaprun ihr Kitzbühel oder ihr Wimbledon oder gar ihr Mekka. Mit bis zu 80 Sachen fetzen sie dort vom Berg ins Tal, die Angelegenheit ist nicht ungefährlich, Stürze gehen oft genug nicht glimpflich aus. Florentina Möser hat nach einer schweren Verletzung aufgehört, ihre Nachfolgerinnen Petra Bernhard und Anita Molcik streben Top-20-Plätze an. Österreichs Herren würden sich freuen, überstünden sie die Qualifikation. (fri)

(DER STANDARD, PRINTAUSGABE 11./12.8. 2001)