Athen - Archäologen haben in der südwestgriechischen Stadt Patras zwei einzigartige römische Gräber freigelegt. Wie das Kulturministerium am Freitag mitteilte, handelt es sich dabei um zwei etwa vier Meter hohe Grabkammern aus der Zeit von Kaiser Augustus, die perfekt erhalten seien. Die Stätten ähneln Grabanlagen im italienischen Ostia. Die Forscher vermuten, dass sie zum Landhaus eines römischen Kriegsveteranen gehörten. Soldaten hatten sich in dem Gebiet niedergelassen, nachdem Augustus dort im Jahr 14 v.Chr. eine Kolonie gegründet hatte. Die kleinere Kammer, die noch nicht ausgegraben ist, misst 4,4 mal 3,6 Meter und enthält eine intaktes Kuppelgewölbe. Die größere Kammer, deren Dach eingestürzt ist, ist 6,6 mal 4,8 Meter groß. Ihre Innenseiten sind mit Wandbildern dekoriert. In zwei Nischen auf der Südseite sind zwei Frauen dargestellt, die offenbar in dem Grab beigesetzt wurden. Den guten Zustand der beiden Gräber führen die Archäologen darauf zurück, dass sie bei einer Überschwemmung des nahe gelegenen Flusses mit Kies bedeckt wurden. Das Kulturministerium will das in Privatbesitz befindliche Grundstück erwerben und erwägt, die Stätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (APA/AP)