Bukarest - Ein aus Deutschland ausgewiesener staatenloser Rumäne weigert sich, rumänischen Boden zu betreten und hält sich seit mehreren Tagen im so genannten Niemandsland des Bukarester Flughafens Otopeni auf. Wie rumänische Tageszeitungen am Samstag berichteten, wird Carol Romanov von der Grenzschutzpolizei verpflegt und darf im "Wartesaal für Mutter und Kind" schlafen. Familie oder Anwalt dürften nicht zu Romanov. Laut seinem Anwalt will Romanov so lange auf dem Flughafen Otopeni bleiben, bis er zurück nach Deutschland darf. Eine Klage gegen die Ausweisung aus Deutschland sei dem Europäischen Parlament übermittelt worden, sein Klient warte nun im Niemandsland auf eine Antwort. Romanov war am vergangenen Mittwoch auf Grund des deutsch-rumänischen Abkommens über die Wiederaufnahme der Staatenlosen aus Deutschland ausgewiesen und nach Bukarest geflogen worden. Der staatenlose Romanov hatte vor neun Jahren auf die rumänische Staatsbürgerschaft in der Hoffnung verzichtet, dadurch schneller die deutsche zu erhalten, was aber nicht geschehen ist. "Ich will zurück nach Hause, nach Deutschland", sagte er. Der rumänische Innenminister Ioan Rus meinte in einem Rundfunkinterview, Romanov könne nicht gezwungen werden, die rumänische Staatsbürgerschaft wieder anzunehmen oder rumänisches Territorium zu betreten. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Curentul" will Rus den Fall Romanov mit seinem deutschen Amtskollegen Otto Schilly telefonisch besprechen. (APA/dpa)