Nahost
Haifa
Vorort der drittgrößten Stadt Israels war Ziel eines Selbstmordanschlags
Jerusalem - Haifa (Hefa) ist mit 266.000 Einwohnern nach Jerusalem und Tel Aviv die drittgrößte Stadt Israels. Im Vorort Kiryat Motzkin wurden am Sonntag bei einem Bombenanschlag auf ein Cafe rund 20 Menschen verletzt. Der Attentäter kam Rundfunkberichten zufolge ums Leben. Genau drei Wochen zuvor hatte die Polizei in einem Haus in Haifa eine Rohrbombe entdeckt und entschärft. Ein Palästinenser wurde verhaftet. Straßensperren und Kontrollen führten damals zu einem Verkehrschaos in der Stadt.
Haifa liegt rund 80 Kilometer nördlich von Tel Aviv an der Mittelmeerküste und ist das Zentrum der israelischen Schwerindustrie. Es dominieren Metallgießereien, Werften, Textil- und chemische Industriebetriebe sowie Erdölraffinerien.
Schon im 14. bis 10. Jahrhundert vor Christus gab es auf dem Gebiet des heutigen Haifas eine bronzezeitliche Siedlung an der Mündung des Flusses Kishon. Erstmals erwähnt wurde der Name Haifa im zweiten Jahrhundert nach Christus für eine seit hellenistischer Zeit bestehende Siedlung. Die Kreuzfahrer nahmen die Stadt im Jahr 1100 ein.
Der Kern des heutigen, nach der Mitte des 18. Jahrhunderts neu gegründeten Haifa liegt südöstlich des früheren Siedlungszentrums. Heute ist Haifa Sitz des gleichnamigen israelischen Verwaltungsbezirks und ein wichtiges Kulturzentrum des Landes mit zahlreichen Theatern, Museen und Kunstgalerien. (APA/AP)