Graz - Sensormodule aus dem oststeirischen Weiz sind ein wesentlicher Bestandteil eines neuen Alarmsystems für Menschen mit labilem Gesundheitszustand, das im Rahmen des IST-Programmes der EU entwickelt wird. Mit dem kleinen elektronischen Gerät, das am Handgelenk getragen wird, sollen EKG, Puls, Temperatur und die Körperbewegungen des Trägers gemessen werden. Sobald die Sensoren eine kritische Situation erkennen, wird über Funk ein Notruf ausgelöst, so Dietmar Messerschmidt vom Institut für nichtinvasive Diagnostik des Joanneum Research in Weiz. "Ziel ist die Förderung sicherer und eigenständiger Lebensführung für ältere, behinderte und kranke Menschen", so Messerschmidt. Mit Hilfe des High-Tech-Gerätes soll es gelingen, diesen Personengruppen den Verbleib im eigenen Haushalt zu ermöglichen und ihre persönliche Sicherheit zu garantieren. "Um das permanente Tragen zu fördern, werden zusätzliche Funktionen wie ein Mobiltelefon, Kalenderfunktionen, die zum Beispiel an die Einnahme von Medikamenten erinnern, oder auch Fernsteuerungsfunktionen für Haushaltsgeräte eingebaut", so der steirische Elektronikexperte. Er ist für die Entwicklung der biometrischen Sensoren, die den Puls, und die Herzfrequenz, Bewegung und Raumlage sowie die Körpertemperatur erfassen, verantwortlich. Angelaufen ist das Forschungs- und Entwicklungsprojekt zu Jahresbeginn. Teilmodule sollen ab Angang 2002 in der alltäglichen Anwendung erprobt werden. Der vollständige Prototyp soll bis Ende 2003 fertig gestellt und validiert sein, so Projektleiter Peter Mayer von der Forschungsgruppe für Rehabilitationstechnik "fortec" am Wiener Institut für Industrielle Elektronik und Materialwissenschaften. Dann soll das Gerät für Patienten mit kritischem Gesundheitszustand aber auch bei u.a. Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, Sehschwäche und Schwerhörigkeit einsetzbar sein. Das Gerät SILC (Supporting Independently Living Citizens) wird um ein Basismodul entwickelt, der die gesamte Soft- und Hardware enthält, die zum grundsätzlichen Betrieb des Gerätes notwendig ist. Die Sensoren werden direkt in das Gerät integriert. Entwickelt wird SILC in einem Konsortium aus österreichischen, italienischen, spanischen und britischen Projektpartnern. (APA)