Luxemburg/Wien - Von einem starken Wirtschaftswachstum im Jahr 2000 berichtet das EU-Statistikamt Eurostat für jene 13 Länder, denen ein EU-Beitritt in Aussicht gestellt wurde. Wie Eurostat mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - nach einer Stagnation im Jahr davor - um durchschnittlich 5,0 Prozent und übertraf damit den EU-Mittelwert von plus 3,3 Prozent deutlich.
Gesamt-BIP von 624 Milliarden Euro
Positive Wachstumsraten hatten alle 13 EU-Beitrittskandidaten: Sie reichten im Jahr 2000 von plus 1,6 Prozent in Rumänien bis plus 7,2 Prozent in der Türkei. Zusammen erwirtschafteten die Beitrittsländer ein BIP von 624 Mrd. Euro (8.586 Mrd. S), laut Eurostat waren das 7,3 Prozent des EU-BIP.
Zypern und Slowenien am stärksten
Auf Basis von Kaufkraftstandards war im vergangenen Jahr das BIP pro Kopf in Zypern mit 82 Prozent des EU-Durchschnitts und Slowenien (71 Prozent) am höchsten. Wie das EU-Statistikamt dazu anmerkt, lägen diese Werte nahe bei oder über den Werten der EU-Länder Griechenland (68 Prozent), Portugal (74 Prozent) und Spanien (81 Prozent). In den übrigen Beitrittsländern lag das Pro-Kopf-BIP im Vorjahr zwischen 24 Prozent des EU-Durchschnittsniveaus in Bulgarien und 58 Prozent in Tschechien.
Türkei`s Wirtschaft wächst am schnellsten
Das stärkste Wirtschaftswachstum wies die Türkei, deren BIP ein Drittel des Gesamt-BIP der Beitrittsländer ausmacht, mit 7,2 Prozent aus, gefolgt von Lettland (6,6 Prozent), Estland (6,4 Prozent) und Bulgarien (5,8 Prozent). Polen erzielte weiterhin ein beachtliches Wachstum von 4,0 Prozent. Die niedrigsten Wachstumsraten hatten Rumänien (1,6 Prozent), die Slowakei (2,2 Prozent) und Tschechien (3,1 Prozent).
Ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte das Pro-Kopf-BIP der 13 Beitrittsländer im vergangenen Jahr 35 Prozent des EU-BIP. Während fünf Länder ein Pro-Kopf-BIP von mehr als der Hälfte des EU-BIP hatten (Zypern/82 Prozent, Slowenien/71 Prozent, Tschechien/58 Prozent, Malta/53 Prozent und Ungarn/52 Prozent), lagen fünf Länder mit einem Pro-Kopf-BIP von weniger als 30 Prozent des EU-Werts am unteren Ende der Skala (Bulgarien/24 Prozent, Rumänien/27 Prozent sowie die Türkei, Litauen und Lettland mit je 29 Prozent). (APA)