Nahost
Palästinenser demonstrieren gegen Besetzung des Orient-Hauses
Zusammenstöße mit israelischer Polizei
Jerusalem - Die Palästinenser haben am Montag mit einem Generalstreik gegen die Besetzung des Orient-Hauses in Jerusalem
protestiert. Vor dem Gebäude, der inoffiziellen Vertretung der PLO, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der
israelischen Polizei. Die Polizei teilte mit, das Orient-Haus solle für zunächst sechs Monate geschlossen bleiben. Der israelische
Regierungschef Ariel Sharon stimmte unterdessen zu, dass Außenminister Shimon Peres mit den Palästinensern über Sicherheitsfragen
verhandelt.
Wegen des Generalstreiks waren in den Autonomiegebieten die Büros der palästinensischen Verwaltung sowie Geschäfte geschlossen. Vor
dem Orient-Haus versuchten Demonstranten, eine palästinensische Flagge zu hissen. Zehn Personen wurden festgenommen. In Nablus im
Westjordanland demonstrierten rund 2.000 Personen und riefen: "Jerusalem gehört uns."
Die Palästinenser hatten den Montag zum "Tag des Zorns" erklärt. In Libanon protestierten rund 1.000 Bewohner des größten
palästinensischen Flüchtlingslagers Ein el Hilfweh gegen die Schließung des Orient-Hauses. Ein Vertreter der Fatah-Bewegung des
palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat, Khaled Aref, kündigte weitere Selbstmordattentate an, verübt "von allen palästinensischen
Gruppen, egal ob sie loyal oder in Opposition zu Arafat stehen". (APA/AP)