Warschau - Mit einem Warnstreik haben Arbeiter der Danziger Werft am Dienstag gegen drohende Massenentlassungen demonstriert. Für ihre Kundgebung wählten sie ein historisches Datum: Am 14. August 1980 begann auf der damaligen Leninwerft jener Streik, der zur Gründung der Gewerkschaft "Solidarnosc" (Solidarität) als erster unabhängiger Arbeiterorganisation im kommunistischen Machtbereich führte. Ähnlich wie vor 21 Jahren bezeichnete die derzeitige Unternehmensleitung der Werft den Streik als illegal, berichtete der private Rundfunksender "Radio RMF". Während die Werftleitung der Gewerkschaft vorwarf, mit dem Warnstreik und ihren Forderungen den langfristigen Firmenstrategien in der für die Werftindustrie schwierigen Zeit zu schaden, klagte ein "Solidarnosc"-Sprecher über Verletzung von Arbeitnehmerrechten durch die Firmenleitung. Die Werftarbeiter müssten Überstunden leisten und würden nicht entsprechend bezahlt, sagte er im Rundfunk. Gleichzeitig seien Massenentlassungen geplant, um die Kosten des Unternehmens zu senken. (APA/dpa)