Athen - Griechenland wird sich an einem NATO-Einsatz in Mazedonien beteiligen, wie Außenminister Georgios Papandreou am Dienstag in Athen mitteilte. Eine 350 Mann starke motorisierte Infanterie-Einheit würde an der Überwachung der freiwilligen Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen mitwirken. Griechenland wolle zum Erfolg des am Montag in Skopje unterzeichneten Friedensabkommens beitragen, betonte Papandreou, der an die internationale Staatengemeinschaft appellierte, sich ihrer Verantwortung in dem Nachbarland zu stellen. Im März hatte Griechenland der Regierung in Skopje wegen der UCK-Angriffe Militärmaterial geliefert. Nach der im Mai erfolgten Bildung einer Allparteienregierung in Skopje hatte Griechenland erklärt, die von den albanischen Parteien Mazedoniens geforderte Verfassungsrevision wäre eine geeignete Gelegenheit, auch den Namensstreit zwischen den beiden Staaten definitiv zu beenden. Athen hatte die von Skopje beanspruchte Staatsbezeichnung "Republik Mazedonien" vehement abgelehnt, weil daraus nach griechischem Verständnis "expansionistische Bestrebungen" abgeleitet werden könnten. In die Vereinten Nationen wurde die ehemalige jugoslawische Teilrepublik 1993 unter der provisorischen Bezeichnung FYROM ("Former Yugoslav Republic of Macedonia") aufgenommen. Nach griechischen Presseberichten sollen sich Athen und Skopje inzwischen auf den Namen "Gornamakedonija" (Ober-Mazedonien) geeinigt haben. (APA)