Wien - Ist für die Mehrheit der barfüßige Spaziergang über eine Sommerwiese eine der Freuden der warmen Jahreszeit, so birgt er für Insektengift-Allergiker eine tödliche Gefahr, warnt Oberärztin Dr. Tamar Kinaciyan, Leiterin der Allergieambulanz am Wiener AKH. "Betroffene wissen oft nichts von ihrer Allergie, da der Körper erst nach mehreren Stichen allergisch reagiert. Andere unterschätzen bzw. verdrängen die Symptome", so die Expertin. "Im schlimmsten Fall kann es jedoch zu einem gefährlichen Kreislaufschock kommen, der ohne sofortige ärztliche Hilfe innerhalb weniger Minuten tödlich enden kann", sagte Kinaciyan. Pro Jahr sterben in Österreich rund acht Menschen am Stich einer Wespe oder eines artverwandten Insektes. Die Dunkelziffer liege aber mit Sicherheit höher, denn oft sei es nicht der Stich selbst, der zum Tod führt, sondern eine Ohnmacht oder starke Unaufmerksamkeit, durch die beispielsweise ein Verkehrsunfall verursacht wird. "In fortgeschrittenen Stadien kann durch eine spezifische Immuntherapie oder so genannte Hyposensibilisierung ein etwa 95 protzentiger Schutz erreicht werden", so Kinaciyan. So rät die Allergologin, beim kleinsten Verdacht wie einer langanhaltenden Schwellung, zum Arzt zu gehen. Letzte Klarheit bringt dann ein Allergietest. (APA)