Wien - Die seit Ende Juni im Ausgleich befindliche Buch- und Medienhandelskette Libro schließt 18 Libro-Filialen und 7 Amadeus-Geschäfte, die Schätzungen zufolge in den nächsten drei Jahren keine Gewinne schreiben. Bei weiteren 13 Filialen werden die Flächen verkleinert. Von diesen Maßnahmen, die bis 30. September 2001 umgesetzt werden sollen, seien 286 Mitarbeiter betroffen, die gekündigt werden, teilte Libro mit. Libro wolle mit 248 Libro-Filialen und 23 Amadeus-Standorten österreichweit und einer Rücknahme des Libro-Großflächenkonzepts den Turnaround schaffen. Amadeus werde sich künftig auf die umsatzstarken Filialen konzentrieren, wobei 23 der derzeit 30 Amadeus-Standorte bestehen bleiben. Vier Amadeus-Filialen Die von der Schließung betroffenen 7 Amadeus-Outlets befinden sich in Feldkirch, Innsbruck und Salzburg sowie Wien (vier Geschäfte). Die Gesamtfläche von Amadeus per Ende Dezember 2001 wird rund 27.100 Quadratmeter betragen, was einer Reduktion um 9.900 Quadratmeter entspricht. Von den 286 Mitarbeitern, die gekündigt werden, arbeiten 186 Mitarbeiter im Filialbereich und 100 Mitarbeiter in der Zentrale in Guntramsdorf. Kosten unter Kontrolle Die in der Bilanz rückgestellten und im Roland Berger-Gutachten vorgesehenen Kosten für die Filialschließungen von insgesamt 177 Mill. S werden aus heutiger Sicht ausreichen, hieß es weiter. Die derzeit von Libro-Vorstand Gerhard Maierhofer geführten Verhandlungen mit Nachmietern würden sich bei Abschluss positiv auf die Schließungskosten auswirken. Die Liquidation von Libro Deutschland soll bis 30. September 2001 abgewickelt sein. Bis zu diesem Zeitpunkt seien auch die zurzeit noch geöffnete Filiale in Bochum sowie die Zentrale in Eching geschlossen. Alle 167 Mitarbeiter in Deutschland seien bereits gekündigt. Der Ausstieg aus den Mietverträgen sei größtenteils ausverhandelt, Nachmieter für einzelne Filialen seien bereits gefunden. Die 11 Boulevard-Filialen gehen inklusive der Marke Boulevard zurück an Bertelsmann. (APA)