Jerusalem - Die gewaltsame Konfrontation zwischen Israel und den Palästinensern dürfte nach Einschätzung des Generalstabs der israelischen Streitkräfte bis zum Jahr 2006 dauern. Dies geht aus einer Studie hervor, von der am Donnerstag einige Details in der israelischen Tageszeitung "Haaretz" veröffentlicht wurden. Der Generalstab bezieht demnach sogar die Möglichkeit ein, dass die Konfrontation infolge der Eskalation des Palästinenserkonflikts oder im nördlichen Israel in einen regionalen Krieg münden könnte. Zu dieser Einschätzung sei man während der jährlichen Beratungen über die strategische Situation gelangt, schrieb "Haaretz". Als Basis hätten unter anderem Angaben des Geheimdienstes gedient. Die strategische Studie dient als Grundlage für Aufbaupläne der Streitkräfte in den nächsten fünf Jahren. In dem "Haaretz"-Beitrag sind keine näheren Quellen enthalten. Der Artikel enthält die Einschätzung, dass Palästinenserpräsident Jassir Arafat im äußersten Fall eine Waffenruhe mit Israel erzielen könnte. Die Chancen für eine solche Waffenruhe seien aber gering, weil Arafat nicht an eine Verbesserung der palästinensischen Bedingungen gegenüber Israel glaube, derweil sich seine innere Situation gegenüber der Hamas und anderen extremen Organisationen verschlechtere. Die Planungsabteilung des israelischen Generalstabs empfiehlt "Haaretz" zufolge, dass die israelischen Streitkräfte in den nächsten fünf Jahren wegen der möglichen Dauer des Konfliktszenarios gestärkt werden sollten. Der Einschätzung nach bleibt Arafat die verantwortliche Adresse für palästinensische Aktionen. Ferner wird davon ausgegangen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde als politisches Gebilde nicht zusammenbricht. (APA/dpa)