Mailand - Erwachsene Kinder in Italien hängen selbst in den Ferien am Rockzipfel der Mutter. Eine Umfrage ergab, dass jedes sechste Kind über 18 Jahre weiterhin mit der Familie in den Urlaub fährt. Den Eltern ist das gar nicht recht: 60 Prozent der Befragten räumten ein, endlich einmal ohne die Sprösslinge ausspannen zu wollen. "Früher suchten die Jungen der Familie zu entfliehen, heute sind es die Eltern, die ausbrechen wollen", kommentierten italienische Zeitungen am Freitag den Trend. Die Nesthocker begründen ihre Anhänglichkeit damit, sie wollten auch in den schönsten Wochen des Jahres ein "sicheres Dach" über dem Kopf. Idealferien heißt bei ihnen: Möglichst lange ausschlafen und sich dann mit "tutta la famiglia" an einen Tisch zum Essen zu setzen. Die anhaltende Liebe der italienischen "Mammone", der Muttersöhnchen, ist schon lange ein Ärgernis: So leben etwa 70 Prozent der unverheirateten Männer über 35 Jahre noch immer bei Muttern. Oft geben sie wirtschaftliche Gründe an, warum sie nicht flügge werden. Aber auch jeder vierte Mann kehrt wieder zur "Mamma" zurück, wenn die Ehe in die Brüche gegangen ist. (APA/dpa)