Nairobi/Kinshasa - Der gewaltsame Tod eines Straßenbuben in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa hat dort am Donnerstag eine vorübergehende Rebellion Dutzender obdachloser Kinder ausgelöst.
Polizist fühlte sich von Topf mit kochendem Wasser bedroht
Wie lokale Medien am Freitag berichteten, wurde der zirka 15 Jahre alte Junge von einem Polizisten erschossen, nachdem er auf dem zentralen Markt der Metropole beim Stehlen von Mehl ertappt worden war. Der Polizist hatte angegeben, dass der Teenager ihn mit einem Topf kochenden Wassers bedroht hatte und fliehen wollte. Er habe in Notwehr gehandelt.
Aufstand mit Tränengas niedergeschlagen
Rund hundert aufgebrachte Straßenkinder hätten daraufhin eine kleine Polizeistation und mehrere Stände auf dem Markt angegriffen. Wie Informationsminister Kikaya Bin Karubi erklärte, wurde dabei ein Polizist verletzt. Die Beamten haben den Aufstand mit Tränengas niedergeschlagen. Rund 80 Straßenkinder seien festgenommen worden. Ob einige von ihnen verletzt wurden, ist unklar.
15.000 Kinder heimtlos
Nach Informationen des UN-Kinderhilfswerks Unicef irren rund 15.000 Kinder heimatlos durch die Straßen der Millionenmetropole des zentralafrikanischen Bürgerkriegslands. Die meisten von ihnen halten sich in der Nähe des großen Marktes auf, um sich dort von Abfällen oder gestohlenen Lebensmitteln zu ernähren. (APA/dpa)