Angesichts dieser Zahlen hält das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut fest an der Prognose für die durchschnittliche Jahresinflation von 2,6 Prozent, sagt Wifo-Preisexperte Wolfgang Pollan im STANDARD-Gespräch. Basis dafür sei ein weiter stabiler Ölpreis. Im Herbst 2000 war ein starken Anstieg der Energiepreise zu sehen, jetzt spüre man "Zweitrundeneffekte".
Für Teuerungseffekte aus der kommenden Euro-Einführung habe das Wifo in den Zahlenreihen bis Juni "keine handfesten Beweise gefunden". Pollan erwartet aber die "kritische Zeit" für Beginn 2002. Das Wifo wurde von der Preiskommission beauftragt, ein Euro-Preismonitoring durchzuführen.
Für die Steigerung des VPI im Juli gegenüber dem Vorjahr sind vor allem die Bereiche Gesundheit, alkoholische Getränke und Tabakwaren sowie Bekleidung verantwortlich. Bei Gesundheit und Körperpflege - dieser Teilindex legte mit 4,6 Prozent am stärksten zu - gaben die medizinischen Dienstleistungen (elf Prozent) und die Spitalskosten (15 Prozent) den Ausschlag, Preisrückgänge bei Gesundheitspräparaten kompensierten diese Teuerungen nur teilweise, so Statistik Austria. Spirituosen wurden im Jahresabstand im Schnitt um elf Prozent teurer, Bekleidung um vier Prozent.