76-Jähriger seit drei Jahren unter dem Verdacht der Kindesentführung unter Hausarrest
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Buenos Aires - Der argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla hat vor einem Bundesrichter die Aussage über die Verfolgung Oppositioneller während der Militärdiktatur verweigert. "Ich werde keine Stellungnahme abgeben", sagte Videla am Freitag nach einer Anhörung vor Bundesrichter Rodolfo Canicoba Corral in Buenos Aires. Der Richter wirft Videla vor, einer der Köpfe des so genannten Plan Condor gewesen zu sein. Unter dem "Plan Condor" lief in den 70er und 80er Jahren eine gemeinsame Operation lateinamerikanischer Militärdiktaturen, mit der sie gegen linksgerichtete Oppositionelle vorgingen. Unter der Militärdikatur in Argentinien von 1976 bis 1983 wurden insgesamt 30.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos.
Der 76-jährige Videla steht seit drei Jahren unter dem Verdacht der Kindesentführung unter Hausarrest. Er soll für die Entführung Neugeborener verantwortlich sein, deren Mütter wegen angeblicher politischer Verbrechen inhaftiert waren. Im März 1976 hatte sich die Armee unter Führung von Videla an die Macht geputscht. 1985 wurde er in einem historischen Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Fünf Jahre später profitierte er jedoch von einer Amnestieregelung unter der Regierung von Präsident Carlos Menem. Im März hob ein Bundesrichter die Amnestie für Armeeverbrechen während der Diktatur auf. (APA)
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