Wien - Der Meister bleibt das Maß der Dinge. Der FC Tirol ließ sich am Samstag im Wiener Ernst-Happel-Stadion auch vom Trainerwechsel bei Rapid nicht irritieren, die Hütteldorfer konnten diesen ihrerseits nicht ausnützen. Die Jara-Elf verließ durch Tore von Mair (48.) und Breczek (Elfer/68.) Wien als 2:0-Sieger, tankte vor dem Rückspiel gegen Lok Moskau am Mittwoch noch ein Mal Selbstvertrauen und bleibt auch Tabellenführer. Überdies sind die Tiroler in dieser Saison weiter ohne Gegentreffer. Bei Rapid hält die Unform allerdings an, die Wiener verloren das dritte Spiel in Serie. Dabei hatte sich das Duo Peter Persidis/Herbert Feurer wahrlich was Neues einfallen lassen. Die Dreier-Kette wurde gestrichen, Ratajczyk spielte "echten" Libero. Und dazu wanderte Hiden als Manndecker zurück, Jazic ins Mittelfeld nach vor, Taument ging ins Zentrum. Und tatsächlich begann Rapid bei hochsommerlichen Temperaturen ambitioniert, bemühte sich sichtlich um das Spiel. Gegen eine "1B-Auswahl des Meisters, denn Kurt Jara verzichtete wie schon beim erfolgreichen Cup-Halbfinale im Mai zu Beginn auf sein "Dreieck" Kirchler-Jezek-Gilewicz und ließ Walter Kogler Libero spielen. Doch die Abwehr stand trotzdem sicher wie ein Bollwerk, die Rapidler fanden keine spielerischen Mitteln, um sie zu durchbrechen. Rapid am Anfang ambitioniert Zu Beginn sah die Sache für den Rekordmeister noch besser aus. Ein Lagonikakis-Schuss aus 30 Metern (12./knapp drüber), der Grieche schoss auch drei Minuten später aus 15 Metern über das Tor, schließlich verfehlte auch Prisc aus 15 Metern nach zu kurzer Ziegler-Abwehr das Tor. Zu diesem Zeitpunkt durften die Rapid-Fans noch hoffen, denn die Tiroler beschränkten sich auf das Notwendigste, kontrollierten das Spiel. Doch mit Fortdauer der ersten Hälfte versandeten die Rapid-Angriffe immer früher, die Tiroler wurden mutiger. Kurz nach dem Wechsel zeigte der Meister dann seine Coolness. Zunächst übersah Prisc den freistehenden Wallner, im Konter spielte Baur herrlich auf Scharrer, dessen Stanglpass verwertete Mair aus kurzer Distanz zur Führung. Damit war das Spiel praktisch entschieden, die Tiroler wurden auch in der Offensive immer stärker. In der 50. Minute zögerte Scharrer zu lange, bei einem Brzeczek-Freistoß in der 53. Minute verhinderte Maier das Schlimmste, auch der Nachschuss von Scharrer brachte nichts ein. Vier Minuten später köpfelte Glieder eine Ibertsberger-Flanke über das Tor. Von Rapid war hingegen in den zweiten 45 Minuten im Tiroler Strafraum nichts mehr zu sehen. Ratajczyk verschuldete Elfmeter In der 64. Minute leistete sich Ratajczyk dann ein "Blackout". Nach Doppelpass mit Glieder war Wazinger alleine im Strafraum, der Pole rempelte den Tiroler, der aber wahrscheinlich gar nicht mehr an den Ball gekommen wäre, weil Maier zur Stelle war. Den Elfer verwandelte Brzeczek sicher. Danach ließ Jara auch Kirchler und Gilewicz einlaufen, mehr als ein "Warmlaufen" für den Mitwoch war das aber nicht mehr, Gilewicz und Kirchler scheiterten bei zwei hochkarätigen Chancen auf das 3:0 an Maier (89.). Im Rückspiel gegen Moskau würde ein 2:0 auch zum Aufstieg in die Millionen-Liga reichen. Und auf österreichischem Boden ist die Tiroler Abwehr eine Macht, Ziegler ist nun bereits seit 830 Minuten ohne Gegentreffer, der Meister nach sieben Spielen weiter voll auf Kurs. (APA)
  • Rapid Wien - FC Tirol 0:2 (0:0)
    Ernst-Happel-Stadion, 9.300, Schüttengruber.

    Tore: 0:1 (48.) Mair 0:2 (65.) Brzeczek (Foulelfer)

    Rapid: Maier - Ratajczyk - Zingler, Markus Hiden - Prisc, Lagonikakis (76. Ivanschitz), Freund (55. Schöttel), Taument (55. Lederer), Jazic, - R. Wagner, Wallner

    FC Tirol: Ziegler - W. Kogler - Prudlo, Zwyssig - Ibertsberger, Scharrer (62. Kirchler), Baur, Brzeczek, Wazinger - Mair (73. Gilewicz), Glieder (67. Schiener)

    Gelbe Karten: Freund (nächstes Spiel gesperrt), Jazic, Ratajczyk, Lederer bzw. Prudlo, Baur