Nahost
Israelischer Minister will Selbstmordattentäter das Handwerk legen
Beerdigung in Schweinshaut nehme getöteten Moslems Aussicht auf Märtyrertum
Jerusalem - Der stellvertretende israelische Polizeiminister Gideon Esra glaubt ein Mittel gefunden zu haben, um palästinensische Selbstmordattentäter von ihrem tödlichen Vorhaben abhalten zu können. Esra schlägt vor, die sterblichen Überreste potenzieller Täter künftig in Schweinshäuten oder zusammen mit Schweineblut zu begraben. Dadurch würden die Getöteten nach islamischem Glauben unrein und könnten nicht mehr Märtyrer werden, berichtete am Sonntag die Tageszeitung "Jedioth Achronoth".
Nach palästinensischer Lesart werden alle Menschen, die im Kampf gegen die israelische Besatzung sterben, zu "Shahid" (Märtyrern), die sofort ins Paradies kommen. Mehrere Dutzend junge Palästinenser haben sich in den vergangenen acht Monaten selbst in die Luft gesprengt, um damit so viele Israelis wie möglich zu töten.
Likud-Politiker auch für Sippenhaftung
Esra, der der rechtsgerichteten Likud-Partei angehört, schlug außerdem vor, zur Abschreckung von Selbstmordattentätern die Sippenhaftung einzuführen. "Meiner Meinung nach hätte ein Schlag gegen die Leute, die ihnen (den Attentätern) nahe sind, zweifellos die beste Wirkung. Ich rede nicht von der Zerstörung von Häusern", meinte Esra, "sondern ihrer engsten Familie". (APA/dpa)