Das börsenotierte Wiener Softwareunternehmen YLine will von IBM jetzt auf dem Klagsweg weitere rund 130 Mill. S (9,45 Mill. Euro) Schadenersatz fordern - und zwar zusätzlich zu der bereits bestehenden Forderung über 578 Mill. S (42,0 Mill. Euro), berichtet das am Montag erscheinende Nachrichtenmagazin "Format". Grund: Kursverfall Die 130 Mill. S entsprechen ungefähr jener Summe, um die der Börsewert von YLine angeblich aufgrund von IBM-Äußerungen eingebrochen ist. IBM hatte behauptet, daß zwischen den beiden Unternehmen keine enge Kooperation, sondern nur eine gewöhnliche Kunden/Lieferanten-Beziehung bestanden habe. IBM unter Druck? Aus internen IBM-Papiere gehen hervor, wie eng die Beziehung tatsächlich war, erklärte das Magazin am Sonntag vorab: Danach wurden für 2000 in der PC-Sparte mehr als 300 Mill. S Umsatz mit YLine budgetiert. Ohne YLine wären die Konzernvorgaben dagegen um 45 Prozent unterschritten worden, so "Format". Zunächst einstweilige Verfügung Vor knapp zwei Wochen hat YLine im Rechtsstreit mit IBM wie berichtet eine einstwillige Verfügung erreicht, mit der IBM laut YLine untersagt wird, diese als gewöhnlichen Kunden zu bezeichnen. Neben der Verleugnung eines Vertrages wirft YLine IBM "Vertragsbruch, die missbräuchliche Verwendung ihrer marktdominierenden Stellung und die Anwendung unfairer Geschäftsmethoden" vor. Dabei gehe es um 42 Mill. Euro (578 Mill. S), die IBM nach Ansicht von YLine wegen nicht erbrachter Leistungen refundieren müsste. Weitere Schritte werden erwägt In der "Einstweiligen" wurde diese Summe aber nicht explizit genannt, worauf YLine weitere Schritte gegen IBM "wegen Nichterfüllung der Verpflichtungen aus der Partnerschaftsvereinbarung" erwägt. YLine hat mit IBM 1999 einen 2-Jahres-Vertrag über die Errichtung von Rechenzentrumsinfrastruktur für Internet Application Services im Rahmen einer Europäischen Partnerschaft vereinbart. Der Vertrag läuft damit Ende September 2001 aus. YLine stellt keine Verlängerung in Aussicht.(APA)