Rüsselsheim - Beim verlustreichen Autohersteller Opel wird es in Deutschland und dem übrigen Europa weder Standortschließungen noch betriebsbedingte Kündigungen geben. Darauf einigten sich die Konzernführung und der Betriebsrat am Montag, wie Unternehmenssprecher Rüdiger Assion sagte. "Damit sind die Kernprobleme für die Restrukturierung vom Tisch." Die Runde sei in mehrstündigen Gesprächen zu dem Ergebnis gekommen, dass auf die Schließung eines "kompletten Standorts" verzichtet werden könne. "Stellen werden nur sozialverträglich abgebaut." Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Nach der grundsätzlichen Einigung könnten jetzt Einzelheiten des Konzepts ausgearbeitet werden, sagte Assion. Mit einem Ergebnis sei nicht vor Ende September zu rechnen. Vorbedingungen für Sanierungskonzept erfüllt Mit dem Verzicht auf Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind die Vorbedingungen der Arbeitnehmer für Verhandlungen über das Opel-Sanierungskonzept "Olympia" erfüllt. Firmenchef Carl-Peter Forster hatte das Konzept am vergangenen Mittwoch vorgestellt. Danach sollten wegen hoher Verluste die Kapazitäten des Unternehmens um 15 Prozent vermindert werden, was einen Rückgang der Autoproduktion um etwa 350.000 Fahrzeuge bedeutet. Außerdem sollten Arbeitsplätze im "kleinen einstelligen Tausenderbereich" wegfallen. Opel hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 835 Mill. DM (427 Mill. Euro/5,9 Mrd. S) eingefahren. Auch in diesem Jahr wird das Tochter-Unternehmen des US-Autogiganten General Motors (GM) voraussichtlich einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe schreiben. (APA)