Binghampton - US-Forscher haben einen neuen Schutz gegen Gefrierbrand und zum Tiefkühlen menschlicher Organe für Transplantationen entwickelt. Den Wissenschaftler der State University of New York diente ein natürliches Antifrost-Glycoprotein (AFGP), das in Knochenfischen der Arktis und Antarktis vorkommt, als Vorbild. Der Vorteil der neuen Substanz liegt in der langen Haltbarkeit und in ihrem Potenzial für eine industrielle Massenproduktion, berichtet das Fachblatt "Bioconjugate Chemistry" "Die Substanz unterscheidet sich zwar dramatisch von dem natürlichen Glycoprotein, doch kann sie immer noch das Eiswachstum verhindern", so Robert Ben, Mitautor der Studie. Denn das größte Problem bei einer Tiefkühl-Konservierung ist die Bildung von kleinen Eiskristallen, die die Zellen zerstören können. Daher verfügen Fische in den Polargewässern über einen Frostschutz, der das Kristallwachstum unterbindet. Da die Gewinnung dieses natürlichen Glycoprotein zu aufwändig wäre, suchen die Wissenschaftler nach einem vergleichbaren synthetischen Produkt. Den Mechanismus solcher AFGPs in lebenden Organismen haben die Wissenschaftler noch nicht genau verstanden. Daher sind sie auf die Vorbilder der Natur angewiesen. Für eine Synthese wandeln sie die Subtanzen ab in der Hoffnung, dass die Frost schützenden Eigenschaften erhalten bleiben. Neben dem Einsatz für die Organ-Konservierung können sich die Forscher auch ein Frostschutz-Spray für Getreide und Obst vorstellen, so dass diese empfindlichen Pflanzen auch in nördlicheren Breitgraden gedeihen. Auch der Gefrierbrand bei tiefgekühltem Nahrungsmitteln soll sich mit solchen Substanzen in Zukunft vermeiden lassen. (pte)