Gießen - Im Mordfall Julia sieht die Staatsanwaltschaft einen Nachbarn "mit hoher Wahrscheinlichkeit" als Täter überführt. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen am Montag sagte, besteht ein "dringender Tatverdacht" gegen den 33-jährigen Mann. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben in der Nähe des Leichenfundortes Latexhandschuhe sichergestellt, die der mutmaßliche Täter laut DNA-Analyse mit der Wahrscheinlichkeit von "Einer Million zu eins" getragen habe. Zudem seien dort Stofffetzen und Faserspuren eines Teppichs gefunden worden, die aus der Wohnung des Mannes stammten. Die Tat Die achtjährige Julia war Ende Juni von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden. Mehrere Tage darauf wurde ihre verbrannte Leiche in einem 50 Kilometer vom Heimatort entfernten Waldstück gefunden. Der Tatverdächtige, der Anfang August bei einer Explosion im Keller seiner Wohnung schwere Verletzungen erlitten hatte, liegt weiterhin im Koma und konnte deshalb bisher noch nicht vernommen werden. Seine Überlebenschancen werden von den Ärzten als gering eingeschätzt. Julia war am 29. Juni von einem Spielplatz in ihrem Wohnort verschwunden. Am 3. Juli wurde ihre verkohlte Leiche in einem Holzstapel im rund 50 Kilometer entfernten Niddatal entdeckt. Die Obduktion ergab, dass Julia erschlagen wurde. Der Verdächtige Der 33-jährige Nachbar des Mädchens war schon seit längerer Zeit im Visier der Fahnder. So wurde unter anderem an dem Tag, an dem die Leiche des Mädchens auf einem Holzstapel verbrannt worden war, sein Auto von einer Radaranlage in der Nähe des Leichenfundortes geblitzt. Zudem war sein Alibi zum Tag des Verschwindens Julias zusammengebrochen. (APA/Reuters)