Algier - Mehr als 100.000 Menschen haben in der Kabylei erneut gegen das Regime des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika demonstriert. Die Mobilisierung der Bürger müsse wach gehalten werden, erklärten die Vertreter mehrerer Berbervereinigungen am Montag in Ifri rund 260 Kilometer östlich von Algier. Gewalttätige Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Zuletzt hatten die Berber Anfang August in Algier demonstriert. Dabei hatte die Polizei eine Massendemonstration in der Hauptstadt durch weiträumige Absperrungen verhindert. Bei den Unruhen in den vergangenen Monaten in der Kabylei hat es mehr als 60 Tote und 2000 Verletzte gegeben. Auslöser war ein Zwischenfall am 18. April, bei dem ein Jugendlicher von der Polizei erschossen wurde. Die Berber fordern die Anerkennung ihrer Sprache und ihrer Kultur, vor allem aber soziale und politische Reformen. Mitte Juni kam es zu Massendemonstrationen in Algier, an denen Hunderttausende vor allem junge Berber teilnahmen. Mehrere hundert wurden verletzt. Zwei Journalisten starben. (APA/dpa)