Wien - Die Analysten von Lehman Brothers glauben an weitere Kurszuwächse des Euro gegenüber dem Dollar. Gegen Ende des Jahres 2002 werde der Euro den Experten zufolge in einem Ein-zu-eins-Kursverhältnis zum Dollar notieren und damit die Parität erreicht haben, heißt es in einer aktuellen Analyse. Die Experten des Investmenthauses sehen von einer stärkeren europäischen Einheitswährung vor allem Auswirkungen auf den Umsatz-und Kostenfluss der europäischen Unternehmen, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und auf die Rolle des britischen Pfund. Direkte Auswirkungen Ein starker Euro wirke sich direkt auf Unternehmen aus, die entweder Kosten- oder Umsatzflüsse in Dollar verzeichnen. Für Firmen mit Kosten auf Euro-Basis und starken Umsätzen auf Dollar-Basis sei der Effekt ceteris paribus negativ, ebenso für europäische Titel mit US-Töchtern, deren Umsätze in Euro rückgerechnet werden. Bei der EZB-Geldpolitik werde ein starker Euro den Druck auf das kurze Ende der Zinskurve reduzieren. Dadurch bekomme die EZB mehr Freiheit, um die Zinsen zu senken, ohne dabei möglicherweise Inflation zu importieren. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 21.8.2001)