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Wien - Österreich zählt zu den wichtigsten Investoren in die Länder Mittel- und Osteuropas (MOEL). Auch zwölf Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist die Dynamik ungebrochen: Die österreichischen Direktinvestitionen nach Osteuropa haben sich im Jahr 2000 im Vergleich zu den beiden Jahren davor auf 31,3 Mrd. S (2,27 Mrd. Euro) verdreifacht. Mit kumulierten Direktinvestitionen von 1,561 Mrd. Euro (gemessen am Eigenkapital) ist Ungarn heute bereits das drittwichtigste Zielland heimischer Auslandsinvestitionen. Insgesamt landeten hier neun Prozent der Direktinvestitionen aus Österreich. Davor liegen nur Deutschland (2,4 Mrd. Euro/13,9 Prozent) und Großbritannien (1,6 Mrd. Euro/9,4 Prozent). Die Tschechische Republik folgt knapp hinter den USA auf Rang 5 mit 1,4 Mrd. Euro, geht aus Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervor. Nach Polen flossen bisher 504 Mill. Euro Direktinvestitionen aus Österreich, in die Slowakei 487 Mill. Euro und nach Slowenien 482 Mill. Euro. Diese Angaben umfassen sämtliche Investitionen seit dem Zweiten Weltkrieg bis einschließlich 1999. Hoher Anteil in "schwierigen" Staaten Vor allem in den Nachbarländern und in "schwierigen" Staaten wie Kroatien oder Rumänien halten Österreicher weiter einen hohen Anteil an den gesamten Direktinvestitionen. Per Ende 2000 stammten 20,8 Prozent der Auslandsinvestitionen in Slowenien aus Österreich. In der Slowakei lag dieser Anteil bei 15,9 Prozent, in Kroatien bei 10,9 Prozent. Auch in Ungarn (8,1 Prozent) und Tschechien (9,7 Prozent) war Österreich gut vertreten, geht aus Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hervor. Die bevorstehende EU-Osterweiterung hat die Attraktivität der Beitrittskandidaten für Investoren laut Wifo weiter erhöht. Im Vorjahr schlug die 7,5 Mrd. S teure Beteiligung der Erste Bank an der Ceska Sporitelna deutlich zu Buche, doch auch ohne Sonderfaktoren waren heimische Unternehmer in der Region investitionsfreudig. Insgesamt haben Österreicher in den Oststaaten bisher fast 100 Mrd. S investiert. Ende 2000 entfielen von den insgesamt 283 Mrd. S, die Österreicher im Ausland investiert hatten, 35 Prozent auf die Oststaaten und 40 Prozent auf die EU. Das heimische Engagement geht traditionell in die Nachbarländer, am Investitionsboom in Polen ist Österreich nur wenig beteiligt, obwohl das Land im Jahr 2000 mit 3,9 Mrd. S an Beteiligungen den dritten Rang einnahm. Nach Kroatien gingen 1,9 Mrd. S, nach Slowenien 1,4 Mrd. S, nach Rumänien ein "bemerkenswert hoher" Betrag von 2,8 Mrd. S. "Unbedeutend" waren laut Wifo dagegen die Investitionen in Bulgarien und in der früheren Sowjetunion. (APA)