Ökologie
Das Freilandschwein im Supermarkt
Unter Dichand-Beteiligung startet "Ja, Natürlich!" im September Biofleischverkauf
Wien/Geras/Pama - Im September ist’s wieder so weit:
Biofleisch aus Schweine-Freilandhaltung in den Kühlregalen der Supermarktketten
Billa und Merkur. Preis: Um
ein Viertel mehr als konventionell produzierte
Schnitzerln, Vermarkter: Ja,
Natürlich!, Österreichs größte
Bio-Kette.
Vor zwei Jahren sei man mit
Ja, Natürlich!-Gründer Werner Lampert mit einem Angehörigen der Familie Dichand
beisammen gesessen. "Herr
Lampert meinte, was für die
Hühneraufzucht möglich ist,
müsse auch bei den Schweinen machbar sein", erinnert
sich Projektleiter Andreas Kocourek an die Geburtsstunde
der konsumentenfreundlichen Schweinefreilassung.
Ende 2000 war ein erstes
Fleischkontingent nach der
Schlachtung von 50 Freilandschweinen aus einem Pilot-Projekt im Stift Geras (DER STANDARD berichtete) binnen
weniger Tagen über die Budel
gegangen, nun soll kontinuierlichen für Nachschub gesorgt werden. Planziel: 5000
Tiere ab dem Jahr 2003. Überhaupt, weiß Kocourek, sei die
Nachfrage nach dem Freilandfleisch enorm, "wie bei allen
im Supermarkt erhältlichen
Bioprodukten".
Arbeitsziel Lamperts und
der Familie Dichand - die auf
dem Csardahof im burgenländischen Pama sämtliches Ja, Natürlich!-Saisongemüse
produziert - sei von Anfang an
gewesen, die Schweine im
Freien nicht nur zu mästen,
sondern auch zu züchten: In
naturgetreuen Rotten mit je
vier bis sechs Paaren bis zu
120 Kilogramm Gewicht.
Eine laut Nutztierforscher
Sigurd Konrad "international
neue Herangehensweise",
über die der Experte eine Begleitstudie erstellen wird. An
deren Ende solle "ein Handbuch für Bauern" stehen, die
in der Zukunft beim Ja,Natürlich!-Projekt mitmachen. Das
Land Niederösterreich hat
schon Unterstützung zusagt.
Bisher sind es deren sieben:
Landwirte aus dem Stiftsumkreis in der Nähe von Horn
(Waldviertel) sowie der Csardahof selbst. "Überall dort
wurden uns alle Genehmigungen erteilt", betont Kocourek. Die Bauern produzieren
allesamt als Lizenznehmer für
die extra gegründete Marke
"Freilandschwein Stift Geras".
Niederer Preis ab Hof