Gaza - Der israelische Raketenangriff im Gazastreifen, bei dem ein Palästinenser getötet wurde, zielte nach palästinensischen Angaben auf den Chef-Bombenbauer der radikalen Hamas-Gruppe, Mohammed Deif. Dieser sei möglicherweise schwer verletzt worden, als Soldaten in der Nähe des Flüchtlingslager El Burreij aus einem Hubschrauber Raketen auf sein Fahrzeug abfeuerten. Deif gilt als der von Israel am meisten gesuchte palästinensische Extremist. Er war den Angaben zufolge gemeinsam mit einem anderen von Israel gesuchten Bombenexperten, Adnan Alrul, in zwei verschiedenen Fahrzeugen unterwegs. Bei der Attacke wurde jedoch der 23-jährige Sohn Alruls getötet. Das Fahrzeug sei durch den Angriff vollständig zerstört worden, hieß es. Im südlichen Gazastreifen wurde ein palästinensischer Polizist durch israelischen Beschuss getötet. Nach palästinensischen Angaben inspizierte er gemeinsam mit anderen Polizisten ein Gebäude, das israelische Soldaten zuvor kurzfristig besetzt und dann wieder geräumt hatten. Als die Polizisten das Gebäude durchsuchten, hätten die Soldaten von einem nahe gelegenen Beobachtungsposten das Feuer eröffnet. Dafür gab es von israelischer Seite keine Bestätigung. Bewaffnete Palästinenser beschossen am Abend erneut das jüdische Wohnviertel Gilo am Rande Jerusalems. Israel hatte vor einer Woche den Einmarsch in die autonome palästinensische Stadt Beit Jala, aus der immer wieder auf Gilo geschossen wurde, in letzter Minute gestoppt. Palästinenserpräsident Yasser Arafat hatte befohlen, die Beschießung Gilos, das auf 1967 annektiertem Gebiet errichtet ist, zu stoppen. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte gewarnt, seine Truppen würden sofort nach Beit Jala vordringen, sollte "nur ein Schuss" auf Gilo abgefeuert werden. (APA/dpa)