Leverkusen - Das Debakel mit dem Cholesterinsenker Lipobay/Baycol belastet den Gewinn des Bayer-Konzerns in diesem Jahr stärker als bisher angenommen. Die Bayer AG gab am Donnerstag in Leverkusen bekannt, dass sie dieses Medikament auch in Japan zurückzieht. Dies belaste das operative Ergebnis in diesem Jahr um bis zu 150 Mill. Euro (2,06 Mrd. S). Zusammengenommen mit der bisherigen Schätzung werde der weltweite Rückzug von Lipobay/Baycol das operative Ergebnis von Bayer in den fortlaufenden Geschäften um bis zu 800 Mill. Euro schmälern. Das sind gut 1,5 Mrd. DM. Die weitere Gewinnbelastung ließ die Bayer-Aktie am Donnerstagvormittag auf Talfahrt gehen. Sie verbilligte sich um fast 2,5 Prozent auf gut 34 Euro. Die Entscheidung, das Medikament nun auch in Japan zurückzuziehen, sei im Interesse der Patienten-Sicherheit erfolgt. Die japanische Gesundheitsbehörde habe mitgeteilt, dass der Wirkstoff Gemfibrozil bald auch in Japan zugelassen werde. Insbesondere eine gleichzeitige Einnahme von Lipobay/Baycol mit Gemfibrozil könne in seltenen Fälle zu Muskelschwäche führen. Japan war zunächst vom weltweiten Rückzug des Cholesterinsenkers ausgenommen worden, da Gemfibrozil bislang dort nicht erhältlich ist. Mit dem Lipobay/Baycol werden weltweit mehr als 50 Todesmeldungen in Verbindung gebracht. (APA/dpa)