Peking - Vertreter der USA und Chinas haben Gespräche über die mutmaßliche Weitergabe von Raketentechnologie durch chinesische Firmen an Länder wie Pakistan aufgenommen. Die US-Delegation in Peking werde von dem Diplomaten Vann Van Diepen geleitet, teilte die US-Botschaft am Donnerstag in Peking mit. Nach Zeitungsberichten über eine Lieferung von Raketenteilen an Pakistan hatten US-Senatoren Sanktionen gegen China gefordert, da eine solche Lieferung ein Verstoß gegen ein im November geschlossenes Abkommen über die Nichtverbreitung von Raketentechnologie wäre. China und Pakistan haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Zeitung "Washington Times" hatte berichtet, die staatliche Firma CMEC habe in diesem Jahr mehrere Lastwagenladungen mit Raketenteilen nach Pakistan geschickt. Das US-Verteidigungsministerium hat chinesischen Firmen zudem vorgeworfen, durch die Verlegung von Glasfaserkabeln irakische Luftabwehrsysteme modernisiert zu haben. Der US-Botschaft in Peking zufolge deutete China an, chinesische Firmen zur Einhaltung der relevanten Entscheidungen des UNO-Sicherheitsrats zum Irak bewegt zu haben. Die Gespräche sollten am Freitag fortgesetzt werden. Die Beziehungen zwischen China und den USA waren in der ersten Hälfte des Jahres 2001 durch Dispute über Menschenrechte sowie durch die Kollision eines US-Spionageflugzeugs mit einem chinesischen Abfangjäger über dem Südchinesischen Meer belastet worden. Beide Seiten haben Interesse gezeigt, vor dem ersten Treffen zwischen US-Präsident George W. Bush und seinem chinesischen Kollegen Jiang Zemin im Oktober in China Differenzen auszuräumen. (APA/Reuters)