Madrid - Die ETA ist durch die jüngsten Polizeierfolge nach Ansicht der spanischen Sicherheitsbehörden stark angeschlagen. Mit der Festnahme von 13 mutmaßlichen Terroristen und der Zerschlagung von zwei Mordkommandos in dieser Woche sei die baskische Untergrund-Organisation so geschwächt wie zuletzt vor der Ausrufung ihrer 14-monatigen "Waffenruhe" im September 1998, berichtete die Presse am Samstag. Gleichzeitig ist die Polizei Rundfunkberichten zufolge aber in höchster Alarmbereitschaft, weil als Vergeltung neue Attentate befürchtet werden. Aus dem spanischen Baskenland wurden bereits neue Sabotageaktionen von ETA-Anhängern gemeldet. 6 mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen Die Polizei hatte bei einer Großrazzia in Barcelona und Umgebung am Freitag sechs mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen und 275 Kilogramm Sprengstoff sowie zahlreiche Waffen beschlagnahmt. Bei zwei Razzien zuvor hatten die Beamten im Baskenland acht Verdächtige gefasst, von denen einer aber inzwischen aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Zudem waren weitere 200 Kilogramm Dynamit und zwei einsatzbereite Autobomben sichergestellt worden. Seit Jänner 2000 hat die Polizei 150 mutmaßliche Aktivisten der Organisation dingfest gemacht und 17 Terrorkommandos zerschlagen. Nach dem Polizeieinsatz in Barcelona steckten jugendliche Anhänger der ETA in der Nacht in Pamplona in der Region Navarra und in San Sebastian im Baskenland nach Polizeiangaben einen Geldautomaten und einen Fahrkartenautomaten der Bahn in Brand. In Bilbao kam es zudem zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Radikale Separatisten hatten dagegen protestiert, dass im Rahmen der Festwochen am Rathaus der nordspanischen Industriemetropole neben der baskischen auch die spanische Fahne gehisst wurde. Drei Demonstranten seien festgenommen, drei Personen, darunter ein Polizist, verletzt worden. (APA/dpa)