Alpbach - Führungswechsel bei "Forschung Austria", der Vereinigung der größten österreichischen außeruniversitären Forschungsinstitute: Bei der Sitzung des Dachverbands am Rande der Alpbacher Technologiegespräche wurde der ehemalige FPÖ-Verteidigungsminister Helmut Krünes zum neuen Vorsitzenden ernannt. Er löst in dieser Funktion Bernhard Pelzl, wissenschaftlicher Leiter der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research, ab. Mitglieder von "Forschung Austria" sind derzeit die Austrian Research Centers (ARC), arsenal research und Joanneum Research. Krünes ist Aufsichtsrats-Vorsitzender von arsenal research. Mit der Übernahme neuer Zielsetzungen durch die Vereinigung gehe eine wesentliche Intensivierung der Arbeiten einher, die eine starke personelle Verfügbarkeit des Präsidenten erforderlich macht, begründet man seitens "Forschung Austria" den Wechsel. Krünes sieht es als eine zentrale Aufgabe der Vereinigung, im Zusammenhang mit dem derzeit entstehenden "Europäischen Forschungsraum" "die Konzentration der Kräfte zu organisieren". In der EU sollen durch die Vernetzung von Spitzenforschungs-Unternehmen "Centers of Excellence" entstehen, die Europa im Wettbewerb mit den USA und Japan stärken sollen. Dieses Konzept lasse es auch für Österreich notwendig werden, seine Stärken zu bündeln, um in diesem "Netzwerk der Besten" eine wichtige Rolle zu spielen. Krünes will dabei nicht nur die Mitgliedsinstitutionen von "Forschung Austria" einbeziehen. Es werde ein Angebot an alle Forschungseinrichtungen des Landes ergehen. Das neu zu schaffende Netzwerk sei aber nicht nur auf Österreich beschränkt, ein Netzwerk der Forschungskräfte müsse jedenfalls auch unsere Nachbarländer umfassen, meinte Krünes. Einen zweiten Schwerpunkt der Forschungsvereinigung sieht der neue Vorsitzende in der Stärkung des Technologietransfers in die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Es gehe darum, Hürden beim Zutritt von KMU in den Bereich Forschung und Technologieentwicklung abzubauen. Dazu soll die Zusammenarbeit auf Bundesländerebene forciert werden. In diesem Zusammenhang sieht Krünes den bevorstehenden Eintritt der Forschungsgesellschaft "Salzburg Research" in die "Forschung Austria" als einen ersten positiven Schritt zur Ausweitung des Verbandes. "Ich hoffe, dass sich in Kürze andere Forschungseinrichtungen der Bundesländer zum Beitritt in den Verband entscheiden werden, damit wir gemeinsam die Vernetzung der österreichischen Forschung vorantreiben können, die notwendig ist, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen", so Krünes. (APA)