Berlin - Ein von Palästinenserpräsident Yasser Arafat ins Gespräch gebrachtes Treffen mit dem israelischen Außenminister Shimon Peres in Berlin war auch am Freitag noch nicht in Sicht. Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte in Berlin, das Treffen selbst sei wichtiger als der Ort. Die israelische Botschaft in Berlin verwies auf Äußerungen von Peres am Vortag in Warschau, wonach noch nichts festgelegt sei.Schröder lobt Fischer Schröder nannte es in einem Interview der privaten Fernsehsender SAT1 und N24 eine große Leistung von Außenminister Joschka Fischer, dass er bei seiner Nahost-Reise die Perspektiven für neue Gespräche zwischen den Konfliktparteien eröffnet habe. Er hoffe, dass Fischers Aktivitäten dazu führten, dass die Gewalt eingedämmt werde. Wichtigster Akteur in der Region seien die USA. Sollen aber Arafat und Peres nach Berlin kommen wollen, dann werde Deutschland ein "guter Gastgeber" sein, wie Schröder sagte. In Berlin waren Spekulationen aufgetaucht, wonach Peres und Arafat kommende Woche anreisen könnten. Peres hatte in Warschau ebenfalls erklärt, entscheidend sei nicht der Ort des Treffens, sondern dass das Treffen überhaupt stattfinde. Fischer hatte bei seinen Besuchen in Ramallah im Westjordanland und Jerusalem am Dienstag bereits erklärt, es gebe für das Treffen geeignetere Orte, die nicht so weit von der Krisenregion entfernt lägen. Wenn es dem Frieden aber diene, sei auch ein Treffen in Berlin möglich. Mehrheit der Israelis gegen Treffen 53 Prozent der Israelis (vier Prozent mehr als vor einer Woche) sind laut einer am Freitag von der Tageszeitung "Yediot Aharonot" veröffentlichten repräsentativen Meinungsumfrage der Auffassung, dass das geplante Treffen zwischen Außenminister Shimon Peres und dem palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat ein Fehler ist. Das vom deutschen Außenminister Joschka Fischer vermittelte Treffen könnte in der kommenden Woche stattfinden. Israels Premier Ariel Sharon hatte am Mittwoch mitteilen lassen, dass Peres für ein solches Treffen nur ein sehr beschränktes Mandat habe. Sharon setzt seinen Höhenflug als populärster Ministerpräsident Israels seit Jahrzehnten fort. Ihn halten 75 Prozent der Befragten für "vertrauenswürdig", und 63 Prozent glauben, dass er ihr Land erfolgreich regieren kann. Seine Politik gegenüber den Palästinensern finden 68 Prozent gut. Gleichzeitig ergab die Umfrage unter 504 jüdischen und arabischen Israelis, dass nahezu zwei Drittel (59) nicht mehr daran glauben, dass es im Konflikt mit den Palästinensern eine friedliche Lösung gibt. Die mögliche Fehlerquote der Umfrage lag nach Angaben der Zeitung bei 4,5 Prozent. (APA/dpa)