Berlin - Der niederländische Elektronikkonzern Philips erwartet ein nachhaltiges Wachstum vor allem durch neue Medien wie die DVD, den Nachfolger der Compact Disk (CD). Allein bei DVD-Abspielgeräten habe das Unternehmen ein Wachstum von 60 Prozent erzielt, sagte Deutschland-Chef Hans-Joachim Kamp kurz vor Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. "Dabei sind es sowohl die DVD-Spieler selbst, die für einen hohen Umsatz sorgen, als auch die verwandten Bereiche wie Breitbild-TV und das Segment HomeCinema, die vom DVD-Boom profitieren." Das Unternehmen erwarte in diesem Jahr einen Absatz von 1,4 Mill. DVDs allein in Deutschland. "Der Verkauf unserer DVD-Player kompensiert mittlerweile problemlos den Rückgang bei den Video- Recordern", sagte Kamp. Erster DVD-Recorder Der Konsumgüterhersteller hat auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin den ersten in Europa erhältlichen DVD-Recorder vorgestellt. Mit dem für rund 2000 Euro ab sofort erhältlichen Gerät können Videos- und Fernsehsendungen in digitaler Qualität aufgenommen und auf anderen Geräten wieder abgespielt werden. Der von Philips angebotene Recorder verfügt über vier Aufnahmequalitäten, die über dem Standard von herkömmlichen Videoaufnahmen im Standard VHS liegen. Auf einer wieder beschreibbaren DVD können je nach Aufnahmequalität Videos mit einer Länge zwischen ein und vier Stunden gespeichert werden. Der DVD-Recorder biete jedoch von allen hergestellten Philips-Produkten die höchste Aussicht auf Gewinnsteigerung, so der Vizepräsident von Philips Electronics, Guy de Muynck. Gut positioniert Insgesamt sei Philips bestens aufgestellt. "Wir sind sehr gut positioniert für die digitale Welt", sagte Philips-Präsident Gerard Kleisterlee. Mit einem Marktanteil von 13,4 Prozent in diesem Jahr (bis Juli) habe das Unternehmen seine Marktführerschaft weiter behaupten können. Auf der IFA präsentiert das Unternehmen das weltweit erste Aufnahmegerät für DVDs, das kompatibel zu PC-Formaten ist. Markt gesättigt Generell weise der Markt für Unterhaltungselektronik in Deutschland ein hohes Sättigungsniveau auf, sagte Kamp. Die Unterhaltungselektronik sei zu 70 Prozent ein Ersatzmarkt. Die neuen Medien kurbelten jedoch das Wachstum deutlich an. "Die DVD wächst schneller als jedes andere Medium jemals zuvor", sagte Kleisterlee. (APA/dpa)