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Stuttgart - In Baden-Württemberg ist italienisches Oliven-Tresteröl mit einem erhöhten Gehalt an so genannten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aufgetaucht. Manche der Stoffe stehen im Verdacht, Krebs erregend zu sein. Wie das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart mitteilte, dürfen die betroffenen Öle bis auf weiteres nur noch verkauft oder verwendet werden, wenn durch eine Untersuchung belegt ist, dass sie nicht mit PAK belastet sind. Pressrückstände Oliventresteröle werden aus Pressrückständen gewonnen, die bei der Produktion von Olivenöl zurückbleiben. Anfang August hatte das Ministerium bereits vor dem Verzehr von spanischen Oliven-Tresterölen gewarnt. Kostengünstige Alternative zu nativem Olivenöl Nach Untersuchungen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Karlsruhe und Stuttgart wurden PAK auch in italienischen Oliven-Tresterölen, die in Baden-Württemberg im Handel sind, nachgewiesen. Die Produkte werden den Angaben zufolge teilweise im Einzelhandel verkauft und daneben in weiterverarbeitenden Lebensmittelbetrieben als kostengünstige Alternative zu nativem Olivenöl eingesetzt. B>krebserregend Bei den verunreinigten Ölen sei nach einer toxikologischen Bewertung durch das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) "nicht von einer akuten Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers bei Verzehr auszugehen". Da jedoch einige Vertreter aus der Gruppe der PAK als krebserregend gelten, sind laut BgVV "alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Kontamination zu unterbinden und auf so niedrige Werte zu begrenzen, wie sie durch gute Herstellungspraxis erreicht werden können." Ungeeignetes Trocknungsverfahren Nach den bisherigen Erkenntnissen wurde als Ursache für die Verunreinigung ein ungeeignetes Trocknungsverfahren des zur Ölgewinnung verwendeten Oliventresters angewandt. Bei direkter Trocknung mit Rauchgasen können PAK den Angaben zufolge in den fetthaltigen Öltrester übergehen. Derartige Trocknungsverfahren entsprächen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Bei normalen (nativen) Olivenölen wurden bisher keine auffälligen Befunde an PAK festgestellt. (APA/AP)