Erlangen - Deutsche Verleger haben zum Auftakt des Erlanger Poetenfestivals die vom Berliner Gesetzgeber geplante Reform des Urheberrechts kritisiert. Die geplante Verringerung des Urheberschutzes nach dem Tod eines Autors von 70 auf 30 Jahre lasse die hohen Anfangs-Investitionen der Verlage außer Acht. Viele Verlage schrieben mit einem neuen Autor anfangs rote Zahlen, argumentierten die Verleger bei einer Podiumsdiskussion am Donnerstagabend zur "Ware Buch". Bei dem bis Sonntag dauernden Festival wollen mehr als zwei Dutzend Autoren ihre Neuerscheinungen vorstellen. Martin Hielscher vom Verlag C.H. Beck sieht als Folge der Gesetzesänderung auch das Vertrauensverhältnis zwischen Autor und Verlag in Frage gestellt. Nach Ansicht von Joachim Unseld von der Frankfurter Verlagsanstalt hätten Politiker anscheinend eine völlig falsche Vorstellung von den Vermögensverhältnissen der Verleger. Nach Unselds Befürchtung würden als Folge der Urheberrechtsreform vor allem Lyriker und unbekannte Autoren auf der Strecke bleiben. (APA/dpa)