Latifundien - lt. Duden bewirtschafteter Großgrundbesitz -, dieser Name passt.
Erster Tag
Die fürstlichen Erzbischöfe aus Salzburg haben schon gewusst, wohin sie 1450 ihr Jagdschloss bauen ließen. Auf eine Halbinsel am Ende des Sees, abgeschieden und ruhig. Einst jagten diese Bonvivants Hirsche, heute geht es ruhiger zu. Ab 1950 wurde das Schloss zum Society-Sitz, die Sissi-Filme wurden hier gedreht, Filmstars gingen ein und aus und belebten die Nächte mit diversen Anekdötchen, die Klatschpresse war allgegenwärtig, die Schönheitsfarm wurde legendär, und manch Berühmter feierte hier mehr oder weniger diskret. Irgendwie sind sie alle in die Jahre gekommen, die Berühmtheiten und das Anwesen. Aber wie das bei Prinzessinnen so der Fall ist, irgendwann verliebt sich wieder irgendwer in sie. In unserem Fall Herr Schörghuber, ein reicher Bierbrauer aus München. Er wollte sie besitzen, und seit Jänner 2001 ist ihm das gelungen. Solche Raffinessen gehen bekanntlich ins Geld, geht es doch dabei immer auch um ein aufwendiges Facelifting. Ein neues Konzept wurde erstellt. Das Schloss bleibt, wie es war, es ist kaum zu verbessern. Die Nebengebäude werden behutsam renoviert und auf den neuesten Stand gebracht.
Zweiter Tag
Frühstück auf der Terrasse über dem See, wer zeitig dran ist, sieht noch die Morgennebel heraufziehen. Es ruft der Termin im Beauty-Zentrum. Dann ruft der See, eine Bootsfahrt, ein Spaziergang, ein erfrischendes Bad. Dann ein bisschen schmökern, so vergehen die Stunden. Ausländische Gäste fahren in die Umgebung oder ins nahe gelegene Salzburg. Unsereiner macht nichts und ist glücklich. Essen fällt aus, das Frühstück war fulminant genug. Wer viel in Hotels herumkommt, hat einen untrüglichen Instinkt und weiß, noch bevor er sich zum Dinner niedergesetzt hat, hier stimmt alles. Küchenchef Gerhard Brugger ist ein absoluter Könner, die Service-Crew beherrscht die schwierige Kunst, fachkundige Eloquenz mit diskreter Zurückhaltung nahtlos zu verbinden. Dann kommt noch der Vollmond aus den Wolken.

Ganz persönlich

Was eigentlich macht Schlösser und Paläste, wenn sie in Hotels umgewandelt werden, so unwiderstehlich? Sicher ist es die elitäre Lage inmitten weiter Parks, reiche Privatiers und der hohe Adel wussten schon ganz genau, wo sie zu bauen haben. Sicher ist es das Gebäude mit den dicken Mauern, die von fernen Zeiten erzählen, den hohen Zimmern und den ausladenden Salons, alles in allem ein Flair, das moderne Häuser nie erreichen können. Wenn dann noch Reichtum - nichts ist trauriger als vergammelte Schlosshotels -, in welcher Person auch immer, und das erstklassige Know-how eines internationalen Betreibers dazukommen, dann ist das Glück wirklich vollkommen.

Anreise:
Mit dem Auto, der Bahn oder via Airport Salzburg. Abholung ist möglich und dauert rund 20 Minuten.
Fakten und Preise:
84 Zimmer, 120 Mitarbeiter
Generaldirektor:
Herbert Laubichler-Pichler
Eigentümer: Hotel Schloss Fuschl GmbH
Betreiber: ArabellaSheraton Hotelmanagement GmbH in Verbindung mit der "Luxury Collection" Starwood Hotels & Resorts.
Die Preise belaufen sich auf S 1875,-bis S 9200,- pro Zimmer und Tag. Diverse Arrangements sind möglich.
Seminare:
Die diesbezüglichen Räumlichkeiten werden momentan renoviert und entsprechend verbessert. Die anderen Gebäude des Anwesens, der an der Bundesstraße gelegene "Jagdhof" und der benachbarte "Hüttererhof", erfahren derzeit ebenfalls aufwendige Restaurierungen.
Der Salon:
Seit Mai 1999 wurde eine europäische Tradition aufgegriffen. Der "Fuschler Salon" will eine Stätte der Bildung, Aufklärung, der Begegnung und des Feierns sein. Herzstück der regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen ist das Zusammentreffen mit herausragenden Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Religion. Ein unprätentiöser Austausch der Gedanken und Argumente bilden jeweils den Höhepunkt und Abschluss des Abends. Die Termine erfahren Sie am besten direkt im Hotel.
Infos:
Tel.: (06229) 225 30
Fax: (06229) 225 35 31
www.luxurycollection.com
www.arabellasheraton.com